Hannover (DFBL/Lux). Ein großes Faustballherz hat aufgehört zu schlagen: Erich Vaupel verstarb am 5. Januar nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag.
Mit seiner Ehefrau Waltraud hielt er sich zu einer Kurzzeitpflege in einem Seniorenheim auf, stürzte dort und erlitt einen Oberschenkelhalsbruch. Er wurde in einem Krankenhaus in Hannover behandelt, wo er verstarb. Seine ersten Faustballschritte machte er beim Betriebssport beim Landesvermessungsamt. Über sportliche Aktivitäten in unteren Mannschaften bei SV Eintracht Hannover und TS 1852 Hannover landete er beim TK Hannover mit dessen Seniorenmannschaften er es zu drei DM-Titeln brachte.
Schon früh erkannte man in Funktionärskreisen Erichs Zuverlässigkeit: Er wurde auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene Schiedsrichterwart und schließlich von 1983 bis 1986 Beauftragter für das Schiedsrichterwesen im Faustball-Fachausschuss des DTB. Viele Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen erwarben beim ihm eine Lizenz. Erich schulte auch Schiedsrichter in Namibia und Südamerika.
Er selbst leitete Spiele bei Deutschen Meisterschaften und wurde bei den Weltmeisterschaften der Männer 1972 in Schweinfurt, 1976 in Novo Hamburgo und 1986 in Buenos Aires eingesetzt.
Seine Erfahrung gab er auch den Bundesligaspielern des TKH weiter, die er mehrere Jahre bei ihren Spielen an der Seitenlinie betreute. Noch vor wenigen Jahren half er beim TKH u. a. als Anschreiber bei BL-Spielen. Nachdem er 1986 das Amt des Bundesschiedsrichterwartes an Lothar Baade abgetreten hatte, wurde er bis 2000 Wettkampfreferent (Vorgänger war Joachim Günther, der nicht wieder kandidierte). Über 60 reibungslos durchgeführte Deutsche Meisterschaften standen in dieser Zeit unter seiner Verantwortung.
Der Deutsche Turner-Bund zeichnete ihn für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken mit der selten vergebenen Walter-Kolb-Plakette aus. Erich hinterlässt Ehefrau Waltraud, die in den 70-iger Jahren Masseurin der deutschen Männer-Nationalmannschaft war. Sohn Thomas wurde 11x in die Nationalmannschaft der Jugend, Junioren und Männer berufen. Ihnen gilt das Mitgefühl der Faustballgemeinschaft.
Dass er in diesem Jahr noch Ur-Großvater werden würde, hatte er noch erfahren, die Geburt aber nicht mehr erleben dürfen.
(Manfred Lux)