
Auch beim TSV Hagen 1860 müssen die 1. Herren des TKH eine Niederlage hinnehmen. Gegen den amtierenden deutschen Vizemeister zeigte die Mannschaft aber auf allen Positionen eine sehr starke Leistung und hätte die Partie mit einem Quäntchen mehr Glück sicher auch zu ihren eigenen Gunsten entscheiden können.
Ohne Kapitän Aaron Dumke, Janik Harnack und den noch angeschlagenen Ole Brune entschied sich Spielertrainer Merlin Sommer etwas Neues auszuprobieren: Tim Vollmer übernahm im Angriff Dumkes Position an der Seite von Christos Michalakis. Sommer selbst rückte auf die Zuspielposition in der Mitte. Vize-Kapitän Jan Bozionek rückte von seiner angestammten Position hinten rechts auf die linke Seite und Yannick Hermann übernahm für ihn hinten rechts. Sommers Rechnung ging prompt auf: Nicht noch einmal wollte man den Spielbeginn verschlafen und startete von Anfang an konzentriert und hochmotiviert. Wie erwartet erwies sich der Gastgeber trotzdem als überaus schwerer Gegner. Dennoch konnte der erste Durchgang (9:11) unter großem Jubel von den Hannoveranern gewonnen werden. Die Durchgänge zwei (11:9) und drei (9:11) waren gleichermaßen umkämpft, beide Male jedoch mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Beim Stand von 2:1 Sätzen für Hagen ging es in die erste Unterbrechung.
Von Unruhe war in den Reihen der Klubber keine Spur. Stattdessen war man sich der bisher gezeigten Leistung absolut bewusst und jeder spürte, dass an diesem Tag durchaus etwas zu holen sein könnte. Taktisch unverändert kam Sommers Mannschaft dann aus der Kabine und drehte nun richtig auf: Immer häufiger konnte man die eigentlich seltenen Lücken in der gegnerischen Abwehr finden und gleichzeitig in der eigenen Defense schwere Bälle entschärfen. Mit den Satzgewinnen in Durchgang vier (9:11) und fünf (8:11) übernahm der TKH sogar wieder die zwischenzeitliche Satzführung. Noch vor der zweiten Satzpause schlug Hagen aber zurück und gewann den sechsten Durchgang mit 11:8 und glich mit 3:3 nach Sätzen aus.
Nach der Pause folgte dann der wohl spannendste Satz der gesamten Partie. Alle zehn Akteure gaben auf beiden Seiten des Feldes ihr Bestes und zunächst sah es danach aus als könnten die Hannoveraner hier das bessere Ende erwischen. Zweimal konnte man sich einen Satzball erkämpfen, leider aber beide Male nicht nutzen. Zum Schluss konnten die Hagener ihrem Angreifer den Ball dann zweimal perfekt vorlegen und den Satz noch mit 14:12 gewinnen. „Das war wohl am Ende der Knackpunkt des Spiels“, merkte Sommer nach der Partie an. „Hagen hat in dem Satz ein paar Mal Glück nachdem der Ball an die Decke fliegt, aber dann eben auch die Qualität aus solchen Situationen noch gefährliche Angriffe zu machen.“ Im achten Satz stand seine Mannschaft dann bereits mit dem Rücken zur Wand, machte aber auch hier keine Anstalten sich zu ergeben. Beide Mannschaften duellierten sich hier absolut auf Augenhöhe, zum Schluss des Satzes konnte sich der Gastgeber aber dann einen kleinen Vorsprung erkämpfen, den der TKH nicht mehr aufholen konnte. Hagen verwandelte beim Stand von 10:9 den zweiten Matchball und gewann so das Spiel mit 5:3 Sätzen.
Die Enttäuschung auf Seiten der Klubber hielt zum Glück nicht lange an. Mit der gezeigten Leistung hat man sich nach den so schlecht verlaufenen letzten Wochen wieder daran erinnern können, wozu man selbst im Stande ist. Am kommenden Wochenende steht noch ein Auswärtsspiel beim Tabellenführer vom VfK Berlin an, ehe das Faustballjahr 2021 dann am 18. Dezember mit dem Rückspiel gegen den TSV Hagen in eigener Halle ausgeklungen wird. Mit dem wiedererstarkten Selbstvertrauen soll aus diesen beiden Partien noch mindestens ein Sieg her um das Punktekonto noch vor der Winterpause ein wenig aufzupolstern.
Für den TKH spielten: Merlin Sommer (1), Jan Bozionek (2), Yannick Hermann (4), Tim Vollmer (5), Leon Riederer (6), Christos Michalakis (9)