
Für den Spieltag in Essel hatten sich die TKH-Frauen einiges vorgenommen. Zunächst sah es in der Partie gegen den SV Moslesfehn auch so aus, als könnte dies gelingen, aber nach 2,5 ganz starken Sätzen brach das Spiel auf Seiten der TKHlerinnen ein und der SVM konnte das Duell noch drehen. Gegen die Gastgeberinnen vom TSV Essel hagelte es wenig später eine 3:0 Niederlage.
Furios startete der TKH in das Spiel gegen die Moslesfehnerinnen. Druckvolle Angaben und eine starke Defensivarbeit setzen den DM-Gastgeberinnen schon früh zu. Trainer Till Oldenbostel versuchte durch mehrere Wechsel seiner Angreiferinnen Unruhe ins hannoversche Spiel zu bringen, aber das gelang in den ersten beiden Durchgängen nicht (2:0 Satzführung). Die Mannschaft von Trainerin Suse Schulz ging mit viel Elan in die Partie und zeigte sich wie verwandelt nach der Leistung vom vorherigen Spieltag in Schneverdingen, an dem man nicht zufrieden war. Alle Kritikpunkte wurden besser umgesetzt und die Klubberinnen zeigten, dass sie trotz der Tabellensituation absolut auf Augenhöhe mit den „großen Teams“ der Bundesliga spielen können. Auch im dritten Satz sah alles nach einem Sieg für den TKH aus, die Mannschaft führte bereits mit 7:4. Nach der Auszeit Moslesfehns und guten Angriffen des SVMs schlichen sich wieder Eigenfehler ins hannoversche Spiel, die Angaben waren nicht mehr so druckvoll, wie zuvor. Dies nutzte die Gegnerinnen und es wurde nochmal richtig spannend. Hochdramatisch endete der Durchgang beim 14:15 für die Mossis. Danach gelang es dem Team nicht mehr, aus der defensiven Position herauszukommen, man ließ sich das Spiel der Gegnerinnen aufdrücken – Resultat war eine 2:3 Niederlage. „Wir spielen in den ersten beiden Sätzen ganz starken Faustball und brechen dann leider ein und können uns nicht belohnen für diese Leistung. Das ist mehr als ärgerlich, weil wir jetzt schon einige Spiele in dieser Saison hatten, die so verlaufen sind. Wir brauchen jetzt mal eine Partie, bei der wir uns bis zum Ende durchsetzen können“ (Charlotte Salzmann).
Völlig von der Rolle präsentierte sich das Team dann gegen den TSV Essel. In den ersten beiden Sätzen sorgten zahlreiche Eigenfehler dafür, dass der TKH gar nicht richtig mitspielen konnte, beide Sätze gingen deutlich an Essel. Im dritten Durchgang zeigten sich die Hannoveranerinnen etwas stabiler, das Spiel wurde offener – und der TKH hatte sogar einen Satzball. Ganz großen Sportsgeist zeigte Annika Kohrs beim Spielstand von 10:9 aus Sicht des TKH. Die Linienrichterinnen gaben den Angriff Essels aus, sie signalisierte aber, dass der Ball vorher ihren Fuß berührte – somit wurde der Satz nicht für Hannover entschieden, es stand wieder Ausgleich. Nach einigen umkämpften Ballwechseln war des TSV Essel der glückliche Sieger dieser Partie. Schiedsrichterin Uta Reinecke war gerührt angesichts des großen Fairplays: „In so einer Situation, so etwas anzuzeigen ist ganz groß. Das erlebt man nicht oft und das machen nicht viele Spielerinnen. Das war ganz großes Fairplay.“
Der TKH hätte gerne auch mit sportlicher Leistung für viel Applaus gesorgt, trotzdem zeigt es, dass die sportlichen Werte in der Mannschaft fest verankert sind und das Team nur mit fairen Mitteln gewinnen möchte. Das ist der Sport, wie wir ihn leben – unabhängig davon, wie die Tabellensituation aussieht.
Für den letzten Spieltag in dieser Saison steht erstmalig ein Heimspiel (leider aufgrund der Coronalage ohne Zuschauer:innen) an. Gegnerinnen werden Ligaprimus Schneverdingen und Tabellenschlusslicht SV Düdenbüttel sein.
Es spielten: Stine Burghardt, Annika Kohrs, Cindy Ristel, Charlotte Salzmann sowie Karen und Maike Schulz
Trainerin: Suse Schulz
Betreuerin: Swantje Kohrs